Partnerstadt Pergola
Die kleine Stadt liegt im mit Weinbergen gesprenkelten Cesanotal in den italienischen Marken. Sie hat einen bemerkenswerten Reichtum an Kirchen und eleganten Palazzi, von denen viele wie die Stadt selbst aus dem 13. Jahrhundert stammen. Bekannt ist Pergola neben dem in der Region beliebten Trüffel vor allem durch die Bronzi Dorati, einzigartige Bronzefiguren, die im gleichnamigen Museum zu bewundern sind.
In Pergola leben heute rund 7.200 Menschen auf einer Fläche von 113 qkm in mehreren Ortsteilen. Über 50 Kirchen, eine Kathedrale und ein Kloster, mehrere Museen und ein attraktiver Altstadtkern mit seinen typischen italienischen Gassen und Plätzen und ein eigenes Theater können Gäste bei einem Stadtrundgang entdecken.
Besonders lieben die Italiener das Essen und Trinken und die Geselligkeit. Daher stehen die kulinarischen Genüsse bei einem Besuch der Partnerstadt oft im Mittelpunkt. Zu den Spezialitäten der Region zählen neben dem schwarzen und weißen Trüffel, Käse, Oliven, Honig und natürlich der Wein. Ende Juli findet das lokale Weinfest statt und im Oktober lockt an drei Wochenenden die bekannte Trüffelmesse Gäste aus der gesamten Region in die Stadt. An einem Wochenende präsentiert auch Gernsbach mit einem Infostand typische Schwarzwälder Produkte und die Urlaubsregion im Süden Deutschlands.
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Nachdem seit Juli 2008 einige Delegationen aus Gernsbach und Pergola die jeweils zukünftige Partnerstadt besucht und kennengelernt haben, hat sich eine große Begeisterung für die Städtepartnerschaft zwischen Pergola und Gernsbach entwickelt. Diese wurde schließlich im Jahr 2010 mit einem großen Straßenfest in Pergola und ein Jahr später in Gernsbach von beiden Stadtoberhäuptern feierlich besiegelt.
Die Kirche San Francesco, im mittelalterlichen Teil der Stadt gelegen, wurde im Jahre 1255 von Schülern des heiligen Franz von Assisi weniger als 30 Jahre nach seinem Tod gegründet. Die meisten der anderen Kirchen, auch die schöne achteckige Kuppelkirche Santa Maria delle Tinte, gehen auf das 17. und 18. Jahrhundert zurück, als die Stadt ein blühendes Zentrum des Kunsthandwerks war.
Vor allem aber ist Pergola bekannt als Stadt der Bronzi Dorati, wunderschöne vergoldete Bronzestatuen, zwei Reiter- und zwei Frauenfiguren, die ins 1. Jahrhundert n. Chr. zurückreichen. Sie waren in einem Feld vergraben worden und wurden 1946, in mehrere Teile zerbrochen, nahe Pergola entdeckt. Es gibt verschiedene Theorien, wen die Figuren darstellen. Die Bekannteste ist die, dass sie Livia, die Frau von Kaiser Augustus und Mutter von Tiberius, Agrippina, die Frau von Tiberius' Neffe Germanicus und ihre Söhne Drusus III. und Nero darstellen. Die Statuen sollen aus Rom weggeschafft worden sein, als Tiberius sich mit Drusus und Nero zerstritt und die damnatio memoriae aussprach, die auch die Zerstörung aller Familienbildnisse umfasste.
Eine andere Theorie besagt, dass die Figuren im 1. Jahrhundert v. Chr. in einer Bronzegießerei in Sentinum, circa 20 km von Pergola entfernt, gegossen wurden und Mitglieder einer Senatorenfamilie darstellen, deren Oberhaupt in Ungnade fiel, weil er am Mord an Julius Caesar im Jahre 44 v. Chr. beteiligt war. Pergola und das Archäologische Museum in Ancona haben sich lange gestritten, wo die Bronzestatuen nun ausgestellt werden sollen. Bis auf Weiteres hat man jetzt entschieden, dass sie einen Teil des Jahres im extra dafür gestalteten Museo dei Bronzi Dorati in Pergola direkt bei der Kirche San Giacomo gezeigt werden und in der restlichen Zeit im Museo Nazionale delle Marche in Ancona.
Pergola hat neben seinem berühmten Trüffel noch eine weitere Attraktion: Den stark duftenden purpurroten Wein. Gekeltert aus der roten Vernacchiatraube wird er unter dem Namen Vernaculum oder Vernacolo verkauft.
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