Integration in Gernsbach
Die Tiroler Heuhütten in den Seitentälern der Murg erinnern bis heute an Zuwanderer im späten 17. Jahrhundert. In der Zeit um 1900 waren es dann italienische Bauarbeiter, die maßgeblichen Anteil am Bau der Murgtalbahn hatten und von denen viele auf Dauer blieben. Auf der anderen Seite verließen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zahllose Menschen das Murgtal, um sich in den USA eine neue Existenz aufzubauen. Migration ist auch für Gernsbach und das Murgtal historisch nicht die Ausnahme, sondern der Regelfall.
In den letzten Jahren sind geflüchtete Menschen auf der Suche nach Schutz und einer neuen Lebensperspektive nach Gernsbach gekommen. Für deren Unterbringung wurden in Gernsbach drei Gemeinschaftsunterkünfte durch den Landkreis betrieben. Aufgrund rückläufiger Flüchtlingszahlen wurden diese mittlerweile geschlossen.
Zuständig für die Anschlussunterbringung der zugewiesenen Menschen sind die Kommunen. Für die Unterbringung der Geflüchteten nutzt die Stadt Gernsbach städtische Wohnungen und mietet Objekte an. Knapp die Hälfte der Geflüchteten wohnt privat.
Wichtige Information für Geflüchtete, Neuzuwanderer und Migranten:
H10 Treffpunkt Vielfalt
Treffpunkt, Information, Beratung, Sprache, Förderung, Begegnung unter einem Dach
„Komm, wir treffen uns im H10“ ist mittlerweile ein Begriff in Gernsbach …
Mit der Eröffnung des Treffpunktes in der Hauptstraße 10 zog im September 2017 Leben in das ehemalige Ladengeschäft im Herzen der Altstadt. Seit Beginn erhalten Mütter im ehrenamtlichen Deutschkurs Unterstützung beim Erlernen der Deutschen Sprache. Ebenso hilft das Team der Hausaufgabenhelfer Schülern mit Fluchthintergrund ab der Grundschule bei den Hausaufgaben an vier Nachmittagen im H10.
Einen Überblick über die vielen Angebote und Aktivitäten im H10 erhalten sie hier.
Sozialberatung
Die Sozialberatung ist ein wichtiger Pfeiler für die Integration der Menschen. Mit Rat und Tat stehen zwei Kollegen von der Sozialberatung den Geflüchteten in der Anschlussunterbringung sowie deren ehrenamtlichen Unterstützern zur Seite.
Zuständig für das Stadtgebiet GernsbachFrau Heigle
Zuständig für die Stadtteile Gernsbach:
Herr Schlöffel
Kunsttherapie
Seit dem Frühjahr 2018 gibt es ein kunsttherapeutisches Angebot für Frauen mit Fluchthintergrund. Sie können über diese kreative Form der Auseinandersetzung einen Weg zur Stärkung erfahren. Ziel ist es die Integration der Teilnehmerinnen zu erleichtern und zu fördern.
Das Projekt wird aus Mitteln der Evangelischen Kirchenbezirks Baden-Baden und Rastatt, dem Katholischen Dekanat, den Gernsbacher Kirchgemeinden, der Stadt Gernsbach und vom Spendenkonto Flüchtlingshilfe der Stadt finanziert.
Wenn Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen wollen …
dann geht dies unter dem Spendenkonto Flüchtlingshilfe bei der Stadt Gernsbach, Verwendungszweck Kunsttherapie Gernsbach
Im September 2019 startete dieses kreative Angebot auch für Männer mit Fluchthintergrund im Treffpunkt H10.
Für die zweite Projektphase ab Januar 2020 sind noch Plätze frei.
Spendenkonto Flüchtlingshilfe
Bei der Stadt Gernsbach befindet sich das Spendenkonto Flüchtlingshilfe mit dem vielfältige Projekte in diesem Bereich unterstützt werden können: Weihnachtstüten, Unterstützung von Projekten: Kreativangebot für Kinder, Projekt Kunsttherapie für Geflüchtete Frauen, H10 Treffpunkt Vielfalt und vieles mehr.
Konto: DE83 6655 0070 0060 0027 14 bei der Sparkasse Rastatt Gernsbach
Wohnraum für Flüchtlinge gesucht
Mittlerweile sind die ersten Asylanträge der Flüchtlinge bewilligt worden und Gernsbach engagiert sich in der Anschlussunterbringung. Hierzu sucht die Stadt private Vermieter, die bereit sind, direkt an die Flüchtlinge oder indirekt über die Stadt geeigneten Wohnraum zu vermieten.
Interessenten wenden sich bitte an das
Stadtbauamt der Stadt Gernsbach
Liegenschaftsverwaltung
Telefon 07224 644-323
E-Mail: wohnungsverwaltung@gernsbach.de
Meldeformular für Wohnraum
Was ist zu beachten?
Natürlich gibt es für die Wohnung Miete. Es gilt, bei der Höhe der Zahlung ein Abhängigkeitsverhältnis, egal in welcher Form, zu vermeiden. Vor dem Einzug wird der Wohnraum auf seine Eignung geprüft. Nicht nur die Größe und der bauliche Zustand müssen stimmen, sondern auch die Infrastruktur der Örtlichkeit – gerade für Familien mit Kindern - sollte passen. Schließlich gehen beide Parteien einen Mietvertrag ein, der an die bekannten Regularien gebunden ist. Viele Anbieter von privatem Wohnraum gibt es in der Region bisher nicht, dabei ist dies eine wichtiger Schritt hin zu einer gelungenen Integration.
Allgemeine Infos zum Thema Flüchtlinge
www.landkreis-rastatt.de
www.proasyl.de
www.fluechtlingsrat-bw.de
/www.diakonie-bad-ra.de (Dolmetschernetzwerk = ehrenamtliche Dolmetscherhilfe für wichtige Gespräche bei Behörden, Beratungsstellen und Bildungseinrichtungen in über 20 Sprachen von Albanisch bis Ungarisch)
www.fluechtlinge-bad-ra.de (Arbeit mit Flüchtlingen in Baden-Baden und Rastatt)
www.swr.de/international/refugees/arabic/ (News for Refugees vom SWR)