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Windkraft in Gernsbach

Aktuelles:

Vertragsunterzeichnung zur Nutzung von Windenergie

Mit der Vertragsunterzeichnung mit der Vattenfall Europe Windkraft GmbH macht Gernsbach bei der Energiewende Nägel mit Köpfen.

Im Juli dieses Jahres fasste der Gemeinderat der Stadt Gernsbach einen wichtigen Grundsatzbeschluss. Mit diesem stellte sich das Gremium einstimmig hinter die Nutzung von Windkraft und sprach sich dafür aus, geeignete städtische Flächen langfristig zu verpachten, um dort Windkraftanlagen errichten und betreiben zu können. Die Verwaltung hat die vergangenen Wochen genutzt und intensive Gespräche mit interessierten Windkraft-Unternehmen geführt. Im Ergebnis hat nun die Vattenfall Europe Windkraft GmbH den Zuschlag für eine Fläche in Obertsrot sowie für zwei Flächen auf Gemarkung des Ortsteils Reichental erhalten. Der Gemeinderat stimmte nun in seiner nichtöffentlichen Sitzung am 25. September einstimmig für den entsprechenden Vertrag mit der Vattenfall Europe Windkraft GmbH. Zur Einigung mit Vattenfall gehört neben den Pachtzahlungen an die Stadt auch vergünstigter Strom für die Bürgerschaft und der Bau von mehreren Ladesäulen an von der Stadt gewünschten Standorten. Zusätzlich gibt es für die Bürgerschaft die Möglichkeit, sich z.B. über eine zu gründende Energiegenossenschaft direkt an den Windparks zu beteiligen.

Drei Herren um einen Tisch, darauf der Vertrag
Foto: Stadt Gernsbach 

„Die heutige Vertragsunterzeichnung ist ein Meilenstein für die Energiewende in Gernsbach. Bis zu 13 mögliche Windkraftanlagen stehen für ca. 260 Mio. kWh regenerativen Strom. Das entspricht dem Strombedarf von etwa 65.000 Haushalten“, so Oliver Bieber, Region Manager Südwest-Deutschland. „Durch die Verpachtung städtischer Flächen für die Windkraft erhält die Stadt mittelfristig attraktive Pachtzahlungen. Damit stellen wir sicher, dass wir auch in Zukunft Geld für wichtige Aufgaben wie die Sanierung öffentlicher Gebäude und Schulen und für den Ausbau der Kinderbetreuung haben“, hält Bürgermeister Julian Christ fest. Die beiden Ortsvorsteher von Obertsrot und Reichental, Walter Schmeiser und Guido Wieland, teilen die positive Einschätzung: „Wir haben uns intensiv über Monate hinweg mit dem Thema Windkraft auseinandergesetzt. Es gab einen Vor-Ort-Termin mit dem Arbeitskreis Windkraft sowie eine bestens besuchte Bürgerveranstaltung im August. Es ist gut, dass der Gemeinderat jetzt Nägel mit Köpfen gemacht hat.“

Die Übersichtskarte zu den Vertragsflächen finden Sie hier:

Die Stadt Gernsbach und Vattenfall Europe Windkraft weisen darauf hin, dass die weiteren Planungen für mögliche Windkraft-Anlagen nun vorangetrieben werden. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass sich die Windkraft-Flächen bei vertiefter Prüfung in ihrem Zuschnitt noch verändern können und womöglich auch einzelne Flächen aufgrund anderweitiger Vorgaben (z.B. Arten- und Naturschutz) gänzlich entfallen können. Diese Abwägung ist Gegenstand der jetzt beginnenden Planungsphase, die circa zwei Jahre in Anspruch nehmen dürfte. Der Betrieb der Windparks sei bedingt durch Planung, Genehmigung und Bau in etwa fünf Jahren zu erwarten.

8.8.: BÜRGER-INFOVERANSTALTUNG:

Auf Einladung der Stadt Gernsbach kamen viele interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Gernsbach und aus den umliegenden Gebieten an die 'Rote Lache', um sich vor Ort engagiert und sachlich über das Thema Windkraftgewinnung in Gernsbach auszutauschen, zu informieren und Fragen zu stellen.

Als Ansprechpartner standen der Regionalverband Mittlerer Oberrhein, vertreten durch Julian Berger, das Forstamt, vertreten durch Markus Krebs und Uwe Meyer, der Ortsvorsteher von Obertsrot/Hilpertsau, Walter Schmeiser, sowie Bürgermeister Julian Christ und das Gernsbacher Stadtbauamt zur Verfügung.

Suchraumkarte zur Beteiligung der Öffentlichkeit

Regionalverband Mittlerer Oberrhein

Am 26. Juli hat der Regionalverband Mittlerer Oberrhein in öffentlicher Sitzung der Verbandsversammlung in Rheinstetten bekanntgegeben, wie seine ersten Pläne für die Windenergienutzung in der Region aussehen. Dabei wurde eine Karte präsentiert, die eine Vorauswahl von Bereichen in der Region zeigt, in denen nun nach Vorranggebieten für Windenergieanlagen gesucht werden kann.

Auf der Grundlage der sogenannten Suchraumkarte, welche das Ergebnis der vom Planungsausschuss der Region am 15.03.2023 beschlossenen Planungskriterien darstellt, lädt der Regionalverband freiwillig und ergänzend zum formalen Planungsverfahren zum Dialog ein. Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein möchte den Planungsprozess zur Auswahl von potenziellen Flächen für die Windenergienutzung transparent und nachvollziehbar gestalten. 

Die interaktive Karte dient dabei der informellen Beteiligung der Öffentlichkeit zu einem frühzeitigen Zeitpunkt, d.h. noch bevor ein konkreter Planentwurf vorliegt, und bietet insbesondere auch der Bevölkerung die Möglichkeit, sich einen Überblick über so genannte Suchräume zu verschaffen. Zudem erhoffen sich die Planer des Regionalverbands von der ortskundigen Bevölkerung wertvolle Hinweise zu den Suchräumen. Anregungen zu diesem Planungsschritt sind bis zum 30. September online auf der Seite der Regionalverbandes oder unter www.windplanung-oberrhein.de möglich. 

Wie sich Bürgerinnen und Bürger konkret beteiligen können, ergibt sich aus nachstehendem Informationsflyer.

Grundsatzbeschluss des Gemeinderats

Potenzielle kommunale Windkraftstandorte.
(c) Stadt Gernsbach

Der Gemeinderat hat sich in seiner Juli-Sitzung einstimmig für die vom Bürgermeister Julian Christ eingereichten Drucksache zur Nutzung von potenziell geeigneten Gernsbacher Flächen für Windkraftanlagen entschieden, um diese Gebiete für eine Verpachtung anzubieten.

Die Verwaltung wird mit der Erarbeitung eines konkreten Umsetzungsvorschlages beauftragt.
Dabei werden ein oder mehrere Windkraft-Projektierer städtische Flächen langfristig verpachtet, um dort Windkraftanlagen errichten und betreiben zu können.

Hintergrund sind die zahlreichen Gesetzesänderungen von Bund und Land: So hat der Regionalverband Mittlerer Oberrhein aufgrund gesetzlicher Vorgaben 1,8% der Fläche der Region für Windkraftanlagen planerisch zu sichern.
Bauamtsleiter Jörg Bauer unterstreicht die Einbringung des Beschlusses in den Gernsbacher Gemeinderat: „Bis eine Windkraftanlage steht, vergehen Jahre. Umso wichtiger ist es, dass wir uns jetzt auf den Weg machen und die Pläne auch tatsächlich umsetzen.“

Die Erzeugung von Strom durch Windenergie ist für Gernsbach kein neues Thema. Bereits 1996 hatten sich der Gemeinderat und der Ortschaftsrat in Reichental jeweils einstimmig für die Errichtung von Windkraftanlagen im Bereich des Kaltenbronn ausgesprochen. Dies scheiterte jedoch am Widerstand höherer Behörden.

Blick vom Drachenfliegerplatz an der L76 b in Richtung Murgtal. Im Hintergrund der Suchraum Hummelberg/Lindel.
(c) Stadt Gernsbach

Zuletzt hatte sich das Gremium 2015 für die Ausweisung einer Windkraft-Konzentrationszone im Bereich Rote Lache Lindel ausgesprochen, welche seit dieser Zeit im Teilflächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Gernsbach-Weisenbach-Loffenau enthalten ist.

Bürgermeister Christ betont: „Die Ukraine-Krise und die steigenden Energiepreise machen deutlich: Auch wir als Kommunen müssen einen Beitrag zur Energiewende leisten. Das hilft dem Klimaschutz und dem Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger.“

Infos und Hintergründe zum Thema Windkraft unter:

Die Forstdirektion erläutert dem Arbeitskreis Windkraft die potenziellen Windkraftstandorte.
(c) Stadt Gernsbach

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/energie/erneuerbare-energien/windenergie/faq-windenergie/
https://www.plan-8.de/files/uploads/fakten_zur_windenergie.pdf
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klimaenergie/erneuerbare-energien/windenergie-an-land#strom
https://baden-wuerttemberg.nabu.de/umwelt-und-leben/klima-und-energie/windkraft/30958.html

Kontakt

Stadtbauamt

Stadtbauamtsleiter
Jörg Bauer
Igelbachstraße 11
76593 Gernsbach
Telefon 07224 644-301
joerg.bauer@gernsbach.de