
Übergabe der Baugenehmigung: Weg frei für die Sanierung der Brückenmühle
Seit Jahren ist die Brückenmühle immer wieder Thema in der Gernsbacher Kommunalpolitik gewesen.

Eigentümerwechsel und langer Leerstand prägten die Brückenmühle an der Murg. Im Sommer 2021 wurde dann das Gebäude von einem denkmalerfahrenen Bauträger aus der Region, der Stenner & Frank GmbH & Co. KG aus Baden-Baden, erworben. Stenner & Frank ist seit langem im Bereich von denkmalgeschützten Sanierungen tätig und ein erfahrener Partner für die Stadt Gernsbach. Vor einem Jahr wurde der Bauantrag für die Sanierung des historischen Gebäudes gestellt. Mit der Baugenehmigung können jetzt die Sanierungsarbeiten voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte starten.
Aufgrund der Komplexität des Themas wurden intensive Gespräche mit Stenner & Frank, dem Denkmalamt und dem Baurechtsamt der Stadt Gernsbach geführt. Viele Fragen wie zum Beispiel zu den Stellplätzen und zum Denkmalschutz mussten geklärt werden. „Wir als Stadt haben alles Erdenkliche getan, um die Brückenmühle als städteprägendes historisches Gebäude wieder zu entwickeln. Mit der Übergabe der Baugenehmigung kann die Sanierung nun starten“, so Bürgermeister Julian Christ.
Der Bauherr Stenner & Frank KG Immobilien Baden-Baden plant, das Erdgeschoss gewerblich zu nutzen und in den oberen Geschossen Wohnungen zu errichten.
Derzeit zeichnet es sich ab, dass drei Arzt- und Physiotherapiepraxen im Erdgeschoss entstehen könnten. Für eine gastronomische Nutzung liegen aktuell keine Interessensbekundungen vor. Geschäftsführer Bernd Frank betont: „Eine Erweiterung der ärztlichen Kapazitäten in Gernsbach wäre für alle ein Gewinn, aber auch eine gastronomische Nutzung würde die Aufenthaltsqualität am Eingang der Altstadt weiter steigern.“
Insgesamt sollen 33 Wohnungen in dem historischen Gebäude entstehen. Vier Stellplätze werden direkt am Gebäude eingerichtet, davon zwei als Carsharingplätze, die wiederum ein modernes und innovatives Mobilitätskonzept unterstützen, 30 Parkplätze werden auf dem Färbertorplatz verortet. Für diese wird durch die Stadt eine entgeltliche Baulast für den Färbertorparkplatz eingetragen. Dies beinhaltet eine Stellplatzablöse von rund 328.000 Euro. Sollte bis 2030 eine überdachte Stellplatzlösung auf dem Färbertorplatz realisiert werden (z.B. Parkdeck), verpflichtet sich Stenner & Frank, weitere 180.000 Euro nachzuzahlen.
Generell sind auf dem Färbertorplatz Parkplätze für alle Zielgruppen vorhanden. Die aktuelle Zwischenunterbringung von Kreisschulen in der ehemaligen Handelslehranstalt muss allerdings im Blick behalten werden. Eine wie vom Gemeinderat beschlossene Nutzung der Handelslehranstalt als zukünftige Grundschule in der Kernstadt würde zusätzliche freie Stellplätze auf dem Färbertorplatz bedeuten.
Für die Sanierungsarbeiten geht die Firma Stenner & Frank von einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren aus und hält fest, dass es sich um eine anspruchsvolle Baustelle handeln werde. Insgesamt werden für das Projekt etwa sechs Millionen Euro investiert.