Gernsbacher Denkmalnacht

"Schau mal, hör mal, denk mal"

am 14. September 2019

Die 800-jährige Geschichte Gernsbachs ist bis heute in den Gebäuden der Altstadt präsent. Unter dem Motto „Schau mal, hör mal, denk mal“ stehen die Denkmäler der Altstadt bei der Gernsbacher Denkmalnacht am 14. September im Mittelpunkt. Der Zauber der historischen Bauten wird sich zu nächtlicher Stunde durch stimmungsvollen Einsatz von Licht und durch vielerlei Aktionen entfalten.

Von 19-0 Uhr findet ein umfangreiches Programm aus Musik, Historienspiel, Lesungen und Informationen in den Denkmälern und auf den Straßen statt.Für die Bewirtung in der Gernsbacher Altstadt sorgt die örtliche Gastronomie.

An diesem Abend werden auch Gebäude geöffnet, die sonst der Öffentlichkeit verschlossen sind. So werden private Gewölbekeller der Altstadt zugänglich sein. In der Hauptstraße 23 und Hauptstraße 28 (oberhalb des Marktplatz-Brunnens) kann man in die Tiefen der historischen Altstadt hinabsteigen. In dem Keller unterhalb des Kunstraums kündigt das Gesangs-Trio CAN – Claudia Dresel, Anne Dresel und Nela Samuelis – an, über Geister, Hexen und Monster unterschiedlichster Art zu singen, sprechen und spielen. Außerdem liest Brigitta von Hattem aus den Büchern „Verschieden!“ – man darf gespannt sein.

Der mittelalterliche Gewölbekeller in der Hauptstraße 28 wird für Führungen geöffnet, ebenso der Wolkensteinsche Keller in der Turmgasse. Ein Rundgang durch die Zehntscheuern und den Wehrgang wird in der Amtstraße angeboten. Dort kann man sich auch mit Schmalzbrot stärken.

Ein besonderer Anziehungspunkt wird wohl der Wolkensteinsche Hof werden, der von den Bleichhexen und der Süßmostgruppe bewirtschaftet wird. In dem sonst für die Öffentlichkeit nicht zugängliche idyllische Hof werden nicht nur Aktionen stattfinden wie Hexenbesen-Basteln oder Hexentrunks mixen. Es wird eingeladen zu einem Erzähltheater „Das kleine Gespenst“. Erholen kann man sich nach der spannenden Vorführung mit frisch gepresstem Apfelsaft und Speckbrot.

Im Keller im Alten Rathaus spielt Musica Antiqua alte Weisen auf historischen Instrumenten, höfische Tänze, alte Lieder und meditative Stücke mit Harfe und Obertonflöte. Das Instrumental-Ensemble des Albert-Schweizer-Gymnasiums spielt in gleicher Kulisse zu späterer Stunde barocke und moderne Kammermusik in Triobesetzung.

Im Bürgersaal des Alten Rathauses zeigt der Historienstadel eine Schauspielszene nach einer wahren Begebenheit. Diese führt die Zuschauer ins Jahr 1644 in die düstere Welt des Dreißigjährigen Kriegs. Macht und Besitz der Ebersteiner sind auf ein Minimum zusammengeschmolzen, aber sie haben noch immer die Macht, in ihrer Stadt Gernsbach über Leben und Tod zu entscheiden. Die Zuschauer erleben, wie eine Hexe in letzter Minute vor der Hinrichtung gerettet wird. Später wird hier auch alpenländische Stubenmusik präsentiert, mit Hackbrett, Zither, Akkordeon und Gitarre, ergänzt durch einen Dreigesang.

Von der Nähstube zur Bücherei: in den Räumen der heutigen Bücherei im Marienhaus  befand sich früher eine Nähstube. Diese Tradition lässt das Bücherei-Team wieder aufleben. Mit den Teilnehmern – auch kindergeeignet – werden unter Anleitung an diesem Abend aus dem Trägerpapier der Einbindefolien kleine Taschen genäht.  In einer Ausstellung wird gezeigt, was noch aus Resten genäht werden kann.

Klangvoll wird es auch in der Liebfrauenkirche.  Das als Makulatur verwendete Doppelblatt eines klösterlichen Antiphonalbuches aus dem späten 13. Jahrhundert ist die älteste Handschrift im Gernsbacher Stadtarchiv. Eine Auswahl der darauf notierten Antiphonen wird durch eine Schola gesanglich vorgetragen und das zur Besichtigung ausgestellte Originalpergament hierdurch hörbar gemacht. Eintauchen kann man außerdem in die schaurige Welt der Gothic pipes. Gotischer Baustil und geisterhafte Orgelmusik sind oftmals Zutaten für schaurige Effekte in Geisterbahnen und Gruselfilmen. Bekannte und weniger bekannte Orgelstücke werden zusammen mit entsprechender Illumination die gotische Liebfrauenkirche in eine bisher eher unbekannte Sphäre verwandeln.  

Auch in der St. Jakobskirche wird Orgelmusik aus verschiedenen Epochen zu Gehör gebracht. Ebenso spielen das Kammerorchester unter der Leitung von Werner Roth sowie Musica Antiqua.  Klezmer besonderer Güte präsentiert Sarah Haist. Dazu sind die Deckenbilder im Kircheninneren beleuchtet. Kurze Lesungen runden das Programm ab.

Straßensperrung

Ab Samstag, 14. September 2019, 15 Uhr bis einschließlich Sonntag, 15. September 2019, 1 Uhr herrscht in der Gernsbacher Altstadt Festbetrieb. Es wird über die komplette Zeit eine Vollsperrung eingerichtet. Betroffen hiervon ist die Hauptstraße (Hofstätte bis Kornhausplatz). Fahrzeuge, die sich am Samstag noch im abgesperrten Bereich befinden, müssen bis 15 Uhr entfernt werden.