Vertragsabschluss zum Ausbau der Murgtalbahn

Eine Herrengruppe steht in einem Foyer
Foto: Stadt Gaggenau

Die Verwaltungsspitzen der Mitgliedskommunen der Gesellschaft für Kommunale Zusammenarbeit im Murgtal (GKM) unterzeichneten bei ihrer jüngsten Sitzung in Kuppenheim einen Vertrag mit der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) zum Ausbau der Murgtalbahn-Strecke.  

Mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen, ist das Ziel des Mobilitätskonzepts der Wirtschaftsregion Mittelbaden. Dazu gehört der Ausbau der Murgtalbahn-Strecke. Mit der Vertragsunterzeichnung hat die GKM nun einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung getan. In dem Vertrag wird unter anderem die Übernahme der Planungskosten für die Infrastrukturmaßnahmen geregelt, die für eine Kapazitätserhöhung der Murgtalbahn im Abschnitt Rastatt – Gernsbach notwendig sind. 

Damit mehr Personen- und Güterzüge fahren können und ein zusätzlicher Eilzug-Halt in Kuppenheim errichtet werden kann, soll die Strecke stellenweise zweigleisig ausgebaut werden. Neben der GKM sind der Landkreis Rastatt sowie die Stadt Rastatt und die Geschäftsleitung der AVG Unterzeichnende der „Vereinbarung über die Finanzierung der Grundlagenermittlung und Vorplanung zur Kapazitätserhöhung auf der Murgtalbahn im Abschnitt Rastatt – Gernsbach“. Mit den Planungen wird die AVG beauftragt. Von der Grundlagenermittlung, der Vorplanung und einer genauen Kostenschätzung erwarten sich die beteiligten Kommunen Informationen zur Wirtschaftlichkeit. In spätestens eineinhalb Jahren sollen die Ergebnisse auf dem Tisch liegen, sodass der Landkreis Rastatt und die Gemeinden darüber entscheiden können, ob das Projekt fortgeführt und finanziert werden kann.

Die Kosten für diese Planungen belaufen sich auf 700.000 Euro. Der Landkreis Rastatt beteiligt sich zu 50 Prozent an den Kosten. Die andere Hälfte wird anteilig von den acht betroffenen Kommunen Rastatt, Kuppenheim, Bischweier, Gaggenau, Gernsbach, Loffenau, Weisenbach und Forbach übernommen. Dafür hat die GKM einen Verteilerschlüssel erarbeitet, der die Einwohnerzahl und das Fahrgastaufkommen der jeweiligen Kommune berücksichtigt. 

Folgende Maßnahmen werden angestrebt: Ein zweigleisiger Ausbau zwischen dem Haltpunkt Rastatt-Beinle und Kuppenheim auf einer Länge von 2,9 Kilometern, eine Weichenverbindung auf einer Länge von 6,6 Kilometern im Bahnhof Bischweier sowie ein zweigleisiger Ausbau auf einer Strecke von 1,1 Kilometern zwischen dem Bahnhof Gernsbach in Richtung Rastatt. Zudem soll eine mögliche Modernisierung des Stellwerks Gernsbach mit untersucht werden. Dazu sind Eingriffe auf der bestehenden S-Bahn-Strecke und im Straßenkörper sowie wasserbauliche Maßnahmen notwendig. Die Murgtal-Bürgermeister freuen sich, dass es 20 Jahre nach der Eröffnung der Murgtalbahn nun mit dem lang ersehnten Ausbau weitergeht. „Die Murgtalbahn ist ein Erfolgsmodell. Sie wird sehr gut angenommen“, sind sich die Bürgermeister der Murgtal-Kommunen einig.